Buchhandlung Reuffel: Einzigartige Elternzeit für alle

Die Rolle von Kommunikation und Planung bei der Erstellung von Elternzeit-Modellen

Portrait Robert Duchstein
Robert Duchstein (Geschäftsführer, Buchhandlung Reuffel in Koblenz)© Mai Myller

Unternehmen: Buchhandlung Reuffel
Branche: Buchhandlung
Ort: Koblenz
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Mitarbeiter: 100

Interview mit Robert Duchstein, Geschäftsführer der Buchhandlung Reuffel in Koblenz 

Wie regeln Sie Elternzeit und Wiedereinstieg?

Wichtig sind gute Planungsstrukturen und klare Verantwortlichkeiten. Unsere Geschäftsführung und unsere Führungskräfte sind regelmäßig im Austausch, um vorausschauend und kurzfristig planen zu können. Für reibungslose Abläufe rotieren unterschiedliche Teams und unsere digitale Einsatzplanung erleichtert viel. Eine gute Personalausstattung ist wesentlich, damit Abwesenheiten gut abgefangen werden können. Da beim Wiedereinstieg Teilzeit die Regel ist, wird der andere Teil von Azubis oder aus dem Personalbestand ergänzt.

Welche Bedeutung hat aktive Kommunikation?

Eine aktive Kommunikation zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften, in beide Richtungen, ist das A und O. Wir leben eine Kultur des Miteinanders, persönliche Bedürfnisse werden berücksichtigt. Das ist eine gute Basis für Aushandlungen, die Kommunikation fällt so allen leichter. Unsere Mitarbeitenden haben sehr unterschiedliche Lebenswege und es soll für jeden möglich sein, zu leben, wie er oder sie möchte. Während der Elternzeit den Kontakt zu halten, ist bei uns ein wichtiger Erfolgsfaktor.

Wie funktionieren Elternzeit und Wiedereinstieg in Ihrem Team?

Einer Teamleitung wollten wir zum Beispiel nach anderthalb Jahren die Rückkehr ermöglichen und haben eine Stellvertretung eingesetzt. Die Stellvertretung ist in der Abwesenheit gewachsen und hat eigene Ambitionen. Wir haben uns hier für eine neue Konstellation aus Leitung und Stellvertretung entschieden. Auch die Stellvertretung behält bestimmte Kompetenzen bei.

Ein weiteres Beispiel ist unser kaufmännischer Leiter, der nach einem kleinen Mädchen noch Zwillinge bekommen hat. Seine Rolle ist für die Stabilität des Unternehmens entscheidend, und wir haben uns in diesem Fall auf vier Mal einen Monat Elternzeit, verteilt über einen Zeitraum von 14 Monaten, geeinigt. Es ist wichtig, dass Mitarbeitende ihre Vorstellungen und Wünsche äußern und der Arbeitgeber sagt, was machbar ist.