SJG St. Paulus GmbH: Entlastung für die pflegenden Beschäftigten

„Wir mussten gute Lösungen für beide Partner finden“

Beschäftigte: 4.950
Standorte: Dortmund, Hamm
Branche: Gesundheitswesen (Krankenhäuser,
Altenpflegeheime, Jugendhilfe)

Was?

Möglichkeit für Beschäftigte mit Pflegeaufgaben, unter dem Slogan „Zeit für sich“ Angehörige an zwei Samstagen im Monat stundenweise in ein Seniorenpflegeheim zu bringen

Warum?

Bei der St.-Johannes-Gesellschaft ist die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege eine der zentralen Aktivitäten des JoDo Familienservice. „Schon bei meiner Einstellung haben wir besprochen, dass ich mich im Bereich Pflege weiterqualifizieren werde“, erzählt Erika Meier, Leiterin des JoDo Familienservice. Mittlerweile hat sie verschiedene Fortbildungen und die Ausbildung zur Pflegelotsin absolviert. „Es ist klar, dass pflegende Beschäftigte Zeit und Flexibilität benötigen. Das versuchen wir zu ermöglichen.“

Wie?

„Es geht vor allem darum, die Mitarbeitenden aufzuklären und ihnen aus den vielfältigen Informationen und Regelungen die für sie passenden herauszufiltern“, erläutert Erika Meier ihren Job. Dafür sei eine gute Vernetzung vor Ort mit Seniorenbüros und Pflegestützpunkten wichtig. Bei kurzfristigen Pflegebedarfen gibt es für die Beschäftigten immer die Möglichkeit, ein paar Tage freizunehmen oder die Mittagspause zu verlängern. Am zweiten und vierten Samstag im Monat ermöglicht das Angebot „Zeit für sich“ den Mitarbeiter:innen, ihre pflegebedürftigen Angehörigen von 10 bis 16 Uhr in eine Senioreneinrichtung zu bringen und die freie Zeit für Erledigungen oder für Entspannung zu nutzen. In Fällen, in denen Angehörige mit Pflegegrad kurzfristig Betreuung benötigen (beispielsweise nach OPs bis maximal acht Wochen), können sie einen (Kurzzeit-)Pflegeplatz in einem der Altenpflegeheime der
St.-Johannes-Gesellschaft erhalten.

Erfahrung?

„Wir halten unseren Beschäftigten in solchen Fällen den Rücken frei“, erzählt Erika Meier. „Damit alle die Angebote kennen, kommunizieren wir unsere familien- und pflegeorientierten Angebote über das Intranet, in Einführungsseminaren und über Prospektständer in der Cafeteria. Außerdem sind wir dabei, eine SOS-Notfallmappe zu erstellen, in der sich alle wichtigen Unterlagen und Informationen für den Notfall befinden“, so Meier.

Tipp

Erika Maier rät: „Sie müssen als Ansprechperson im Unternehmen nicht alles wissen. Mit einem guten Netzwerk von Ansprechpartnern und lokalen Unterstützungsangeboten wie Seniorendiensten, Pflegeberatungen etc. schaffen Sie es aber, die richtige Hilfe für die Mitarbeiterin oder den Mitarbeiter beim Thema Pflege zu finden.“