Anhand von 12 Kennzahlen misst der Fortschrittsindex Vereinbarkeit, wie familienfreundlich die Unternehmenskultur ist. Eine der Kennzahlen betrifft die „Durchschnittliche Dauer der Elternzeit von Vätern in Monaten“. Wie viele Väter bei INROS LACKNER – einem Unternehmen für Architektur- und Ingenieurlösungen mit rund 600 Beschäftigten mit Hauptsitz in Rostock – Elternzeit nehmen und wie lange diese dauert, weiß Andrea Schmidt-Schwonbeck.
Frau Schmidt-Schwonbeck, Sie sind Leiterin des Bereiches Kommunikation und Marketing bei INROS LACKNER. Seit wann ist Vereinbarkeit bei Ihnen ein Thema?
Für uns ist das Thema Vereinbarkeit ein fortlaufender Prozess. Somit gibt es keinen eindeutigen Anfang und natürlich auch kein Ende. Eine gesunde Work-Life-Balance im Unternehmen ist uns wichtig, da sie unter anderem die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung erhöht. Die besondere Herausforderung besteht darin, das Projektgeschäft mit dem Thema Vereinbarkeit in ein gesundes Verhältnis zu setzen. Allein vor dem Hintergrund des steten Generationenwandels und der Digitalisierung entwickeln sich fortwährend neue Standards und Anforderungen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und unsere Unternehmensorganisation.
Wie lang ist die durchschnittliche Dauer der Elternzeit bei Vätern?
Die Dauer der Elternzeit bei unseren Vätern fällt unterschiedlich aus, da es uns wichtig ist, dass sich jeder die Zeit frei nehmen kann, die er möchte und benötigt. Im Durchschnitt beträgt die Elternzeit einen Monat. Die Dauer variiert dabei von 14 Tagen bis zu mehreren Monaten.
Ist es normal, dass Väter bei INROS LACKNER auch Elternzeit nehmen? Haben Sie in den letzten Jahren einen Wandel feststellen können?
Ja, absolut. Wie in vielen Bereichen hat hier ein gesellschaftlicher Wandel stattgefunden und der ist auch bei uns zu spüren. Alte Geschlechterrollen haben sich verändert und das klassische Familienmodell existiert oft nicht mehr. So haben in 2019 80 Prozent mehr Väter die Auszeit mit ihren Kleinen genutzt als noch 2014. Die Tendenz ist weiter steigend.
Gab es schon negative Reaktionen, wenn Väter (lange) Elternzeit nehmen?
Nein, negative Reaktionen gab es noch nicht. Aber natürlich mussten sich unsere Führungskräfte deutlich mehr mit dem Thema beschäftigen und sich mit entsprechenden Lösungen auseinandersetzen. Da wir einen offenen und respektvollen Umgang miteinander pflegen und viel für ein angenehmes Betriebsklima tun, zählen wir auch hier auf eine verantwortungsvolle Kommunikation. Geplante Elternzeiten von unseren Beschäftigten werden meist frühzeitig thematisiert und können somit sehr gut in die Planung einbezogen werden.
Gibt es männliche Führungskräfte, die Elternzeit genommen haben oder gerade in Elternzeit sind und somit ein Vorbild für Kolleginnen und Kollegen sein können?
Ja, zurzeit befinden sich gerade ein Standort-, ein Fachbereichs- und ein stellvertretender Fachbereichsleiter in Elternzeit. Auch ein Mitglied des Betriebsrates nutzt diese besondere Zeit für sich und seine Familie.
Wird das Thema Elternzeit in Bewerbungsgesprächen oft von Bewerberinnen und Bewerbern angesprochen?
Potenzielle Kolleginnen und Kollegen werden im Rahmen eines Kennlerngespräches unsere vielfältigen Benefits vorgestellt. Sie bekommen passend dazu eine Onboarding-Broschüre und einen Benefit-Würfel, um sich noch einmal zu Hause in Ruhe einen Überblick über unsere Vorteile verschaffen zu können. Das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie spielt - gerade bei der jüngeren Generation - eine wichtige Rolle.
Welche Möglichkeiten zum Wiedereinstieg nach der Elternzeit gibt es bei INROS LACKNER? Wie wird auf die Belange der Väter Rücksicht genommen, damit sie Beruf und Familie besser vereinbaren können?
Wir bleiben auch während der Elternzeit mit unseren Kolleginnen und Kollegen in Kontakt und stehen ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Ziel ist es, während und nach der Elternzeit für alle optimale Lösungen zu finden, um den Wiedereinstieg so einfach wie möglich zu gestalten.
Wie familienfreundlich ist Ihr Unternehmen?
Testen auch Sie Ihre familienfreundliche Unternehmenskultur mit dem Fortschrittsindex Vereinbarkeit.