Das Bündnis „Hauptsache Familie – Bündnis für Bad Honnef“ gibt es seit 13 Jahren. Es hat ein großes Netzwerk mit vielen Kooperationspartnern aufgebaut. Familien werden mit verschiedenen Projekten unterstützt. Da in der Bündnisarbeit immer deutlicher wurde, dass Allein- und Getrennterziehende – insbesondere bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf – besonders belastet sind, entwickelte sich hier aus dem bereits bestehenden Projekt „Gemeinsam statt einsam“ ein neues Format für Allein- und Getrennterziehende im Eltern-Kind-Café.
Mit den Treffen im Eltern-Kind-Café schafft das Bündnis einen Ort zum Austausch. „Es ist wichtig, bei den Allein- und Getrennterziehenden nachzuhaken und zu fragen, was sie beschäftigt und was ihre Themen sind. Was wäre eine echte Hilfe für sie?“, meint Laura Solzbacher, Vorsitzende des Bündnisses. Es konnten bereits erste Sorgen und Themen identifiziert werden, doch das Bündnis möchte die Bedürfnisse der Allein- und Getrennterziehenden strukturiert erfragen, um weitere konkrete Maßnahmen zu erarbeiten.
Ein Architektenbüro mit Frauenpower
Wie Unternehmen allein- und getrennterziehende Arbeitnehmende unterstützen können, zeigt das 2007 gegründete Architektenbüro Lutz in Bad Honnef. „In unserem Berufsfeld gibt es nur wenige Frauen. Im Beruf arbeiten zu 90 Prozent Männer und er ist sehr zeitintensiv und zeitkritisch. Familie und Beruf sind schwer zu vereinbaren“, erläutert Christine Lutz, Architektin und Geschäftsführerin. Ihr Team besteht aus drei Arbeitnehmerinnen, zwei davon sind alleinerziehend.
Um den beruflichen Alltag zu meistern, findet eine offene Kommunikation auf Augenhöhe statt, es gibt Verständnis von allen Seiten und bei Schwierigkeiten wird spontan reagiert. Sabine von Müller, Architektin und Mutter einer zweijährigen Tochter, hatte die Freiheit, nach der Elternzeit auszuprobieren, welche Stundenkombination für den schrittweisen Wiedereinstieg in den Beruf am besten für sie funktioniert. Durch die Bereitstellung eines CAD-Arbeitsplatzes (Computer-Aided Design) hat sie die Möglichkeit zur Arbeit im Homeoffice. In den Schulferien verzichtet Christine Lutz teilweise auf eine komplette Besetzung des Büros. Dadurch schafft sie die Möglichkeit der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Vom Team bekommt sie das doppelt zurück – in Form von hohem Engagement und ausgeprägtem Teamgeist.