Rollentauschmacht’s möglich
Julika Hlawatsch, Mitarbeiterin im Einkauf, und Thorsten Dreger, Chemietechniker in der pharmazeutischen Entwicklung, haben sich bei der Eckert & Ziegler AG kennengelernt. Beide arbeiteten in Vollzeit. Als 2010 ihr erster Sohn geboren wurde, ging Hlawatsch für zwei Jahre in Elternzeit und reduzierte anschließend auf 20 Stunden. Ihr Mann arbeitete in Vollzeit weiter. 2015 kam das zweite Kind zur Welt. Wieder ging die junge Frau für zwei Jahre in Elternzeit und arbeitete danach mit 20 Stunden weiter. Ein typisches Zuverdienerinnenmodell, das in Deutschland millionenfach vorkommt. Das Besondere: Hlawatsch arbeitete in einem sehr kleinen Team, nämlich nur zu zweit. „Mein Kollege wurde Vater und wollte zwei Monate Elternzeit nehmen“, erinnert sie sich. „Mit 20 Stunden konnte ich meine Aufgabe dann nicht mehr erledigen.“ So tauschte sie mit ihrem Mann die Stunden und damit die Rolle. Mit dieser Flexibilität und diesem Entgegenkommen konnten alle Beteiligten ihre persönlichen Arbeitsmodelle und Wünsche umsetzen. „Ich hatte nicht nur die üblichen täglichen Abläufe, sondern mal Zeit für besondere Erlebnisse mit meinem Sohn“, erinnert sich Dreger. „So konnte ich Einblicke in die vier Stunden am Nachmittag nehmen und sehen, was da alles an Hausarbeit ansteht – und die Kinder sind ja trotzdem noch da!“
Unvorstellbar – ein Leben ohne Gleitzeit
Willi Sowinski hat nach einigen Jahren bei der Bundeswehr erst mit 26 Jahren seine Ausbildung bei der Eckert & Ziegler BEBIG GmbH, einem Tochterunternehmen der Eckert & Ziegler AG, begonnen. Nach erfolgreichem Abschluss hat ihn sein Unternehmen übernommen. Er ist aktuell kaufmännischer Leiter der Serviceabteilung und betreut mit seinem zehnköpfigen Team die Wartung und Instandsetzung von Geräten zur Tumorbestrahlung. Sowinski ist Vater von zwei Kindern und war beide Male für jeweils zwei Monate in Elternzeit.¹ „Für mich ist das wichtigste Vereinbarkeitsinstrument die Gleitzeit“, stellt er unumwunden klar. „Ich wundere mich, dass Familien es früher ohne Gleitzeit überhaupt hinbekommen haben, jeden Morgen pünktlich um eine bestimmte Uhrzeit im Büro oder in der Fertigung zu sein.“ Außerdem findet er es sehr familienfreundlich, dass man – sofern nichts Dringendes ansteht – freitags auch mal früher Schluss machen und spontan an die Ostsee fahren kann. Auch die bis zu fünf Sonderurlaubstage, wenn das Kind krank ist, findet Sowinski hilfreich. „Wenn ich mal zu Hause bleiben muss, weil mein Sohn Fieber hat, weiß ich um das Grundverständnis dafür in unserer Abteilung. Klar, dass auch ich mehr arbeite, wenn Kollegen deswegen mal ausfallen.“
¹ Auch Väter können bis zu 12 Monate Elternzeit mit Elterngeldbezug in Anspruch nehmen, die Elternzeit kann flexibel zwischen den Partnern aufgeteilt werden.