Ein Tag mit ... Hier können Alleinerziehende vereinbaren

Zu sehen ist Barbara Brunnenmeier, Personal- und Verwaltungsleiterin bei Kießling
© Kießling

Die Kiessling-Spedition liegt in der Oberpfalz nördlich von Regensburg. Der Betrieb hat 176 Beschäftigte, davon 98 Männer und 78 Frauen. 96 Mitarbeitende sind Eltern, davon fünf alleinerziehend. Auf die Frage, wie diese Zahl erhoben wird, sagt Barbara Brunnenmeier, Personal- und Verwaltungsleiterin: „Wir kennen jeden persönlich, es ist für uns selbstverständlich, mit unseren Mitarbeitern immer im Austausch zu sein.“ Wie so oft in Kleinen und Mittleren Betrieben (KMU) klingt das auch hier selbstverständlich. Die Alleinerziehenden – vier Frauen und ein Mann – haben alle Schulkinder und arbeiten in Teilzeit. Sie erhalten keine besonderen Angebote, was mit Blick auf die beliebtesten Vereinbarkeitsinstrumente auch nicht nötig ist: Flexible Arbeitszeitmodelle sowie hybrides und mobiles Arbeiten können alle nutzen, deren Arbeitsplatz dies ermöglicht. 

Manche Kolleginnen und Kollegen holen laut Brunnenmeier ihre Kinder mittags in der Schule ab und nutzen die Flexibilität, im Anschluss weiter von Zuhause zu arbeiten. Für den Fall, dass ein Kollege kurzfristig ausfällt, gibt es klare Vertretungsregeln sowie individuelle Lösungen. „Wir haben eine gute Infrastruktur für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. So besteht auch die Möglichkeit, dass Alleinerziehende ihre Arbeitszeit erhöhen“, erklärt Miriam Kießling, in vierter Generation geschäftsführende Gesellschafterin. „Dank transparenter und objektiver Kriterien werden sie bei Beförderungen gleichermaßen berücksichtigt, unabhängig von ihren persönlichen Lebensumständen. Das stärkt nicht nur ihre finanzielle Situation, sondern auch ihre Selbstständigkeit und Zufriedenheit“, so Kießling weiter. 

Die „Sozialbeauftragte Person“ ist jederzeit für Alleinerziehende ansprechbar 

Die Kiessling-Spedition unterstützt ihre Beschäftigten finanziell durch Zuschüsse zur Kinderbetreuung im Kinderhort oder Kindergarten. „Wenn ein Kind krank ist, bleiben bei uns auch die Väter zuhause. Die Gleichbehandlung aller Eltern ist für uns selbstverständlich“, so Brunnenmeier. In der Spedition gibt es viele verschiedene Berufsgruppen: Von der Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung über IT-Experten, Lagerlogistiker bis hin zu Mitarbeitenden im Fuhrpark, in der Reinigung und Kantine. Je nach individueller Situation arbeiten einige Beschäftigte ausschließlich mobil von Zuhause aus. Zu den einzelnen Regelungen stimmen sich die Teams untereinander ab. 

Wie manche Unternehmen mit Pflegelotsen oder Väterbeauftragten arbeiten, so beschäftigt die Kiessling-Spedition eine sogenannte „Sozialbeauftragte Person“, die sich um alle sozialen Belange der Beschäftigten kümmert. Auch Alleinerziehende können sich jederzeit mit vertraulichen Themen an diese Ansprechperson wenden. „Unsere Unternehmenskultur ist sehr traditionsbewusst und gleichzeitig aufgeschlossen für Innovationen“, fasst Miriam Kießling die Stimmung im Betrieb zusammen, die auf familiären Werten und einem respektvollen und vertrauensvollen Miteinander basiere.

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