Beispiel aus der Praxis Vier Phasen der Lebensarbeitszeit

Eine ältere Frau lehnt an einer Glaswand und schaut in die Kamera
© Hekatron

Lebensphasenbezogene Angebote locken Fachkräfte

„Eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist mit ausschlaggebend für die Zufriedenheit von Mitarbeitenden im Unternehmen.“ Diese Erkenntnis, so erklärt Mechtild Ehses-Flohr, hielt vor über zehn Jahren Einzug in die breitere Unternehmenswelt. Die Leiterin Beratung und Prozessbegleitung beim Brandschutzunternehmen Hekatron in Sulzburg im Schwarzwald teilte damals die Lebensarbeitszeit ihrer Beschäftigten in vier Phasen. Beschäftigte im Alter von 16 bis 25 Jahren gelten seitdem als „Berufseinsteiger in der Orientierung“. Das Alter von 26 bis 40 Jahren steht unter der Überschrift „Verbindung von Familie und Karriere“. Ab 41 bis 55 Jahre geht es um „Karriere und Neuorientierung“ und von 56 bis 67 um „Fokussierung und Abschied“. Bis heute ist diese Einteilung eine Orientierung für beide Seiten: für Beschäftigte und für Hekatron.

Elternzeit eingebettet in einen ganzen Prozess 

Das Unternehmen mit zirka 900 Beschäftigten hat in der letzten Zeit viele neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt. Das Thema „Elternzeit“ tritt dadurch wieder stärker in den Vordergrund. Hier begleitet Hekatron die einzelnen Beschäftigten und hat für diejenigen, die mindestens sechs Monate in Elternzeit gehen – das sind fast ausschließlich Frauen –, einen ganzen Prozess hinterlegt: Dazu gehören Gespräche mit Vorgesetzten vor Beginn des Mutterschutzes und beim Wiedereinstieg eine feste Ansprechperson.

Vorträge, Workshops und ein "Orientierungsseminar" 

In Phase drei – ab 41 bis 55 Jahre – treten gehäuft größere gesundheitliche Probleme auf, außerdem gilt es zunehmend, Angehörige zu pflegen. Parallel dazu planen Personen dieser Altersgruppe häufig noch einmal einen größeren Karriereschritt. Zu all diesen Themen bietet Hekatron Vorträge mit praktischen Tipps und Workshops an. Beschäftigte, die von ihrem Ruhestand nur noch zwölf Jahre oder weniger entfernt sind, können sich gezielt auf den Ausstieg vorbereiten. Das Orientierungsseminar lotet Möglichkeiten aus, wie man sich in der verbleibenden Zeit qualifiziert halten und mit der Zeit bis zur Rente proaktiv umgehen kann. Auch finden Fragen wie „Was muss ich aufräumen, um meine Weichen gut zu stellen?“ oder „Welche Ideen hat mein Partner oder meine Partnerin?“ hier Antworten.

Von einzelnen Maßnahmen zur Strategie 

Ehses-Flohr plädiert für altersgemischte Teams, weil die Generationenvielfalt zugenommen hat. Dabei gehe es nicht um den Altersblick, sondern um Kompetenzen. Derzeit bindet sie das gesamte Konzept noch stärker in die Unternehmensstrategie ein.

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