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Wie die GEFA BANK Allein- und Getrennterziehende erfolgreich bindet

Frau mit lachen
© Almut Fischer

Die GEFA BANK mit Sitz in Wuppertal verfolgt eine klare Strategie: Sie möchte Fachkräfte langfristig binden und dabei gezielt auch Allein- und Getrennterziehende unterstützen. Almut Fischer, Personalleiterin der Bank, betont: „Alleinerziehende sind oft recht jung. Wir wünschen uns eine altersdiverse Belegschaft und möchten unsere Fachkräfte halten.“ Bei einem Altersdurchschnitt der 571 Beschäftigten von 48 Jahren ist die Nachwuchssicherung ein zentrales Anliegen.
Ein wesentliches Instrument dafür ist die flexible Arbeitszeitgestaltung. Die GEFA BANK verzichtet auf eine feste Kernarbeitszeit und bietet stattdessen einen Arbeitszeitrahmen von 7 bis 20 Uhr. Die einzelnen Abteilungen legen ihre Servicezeiten eigenständig fest und stimmen sich intern ab, wie viele Mitarbeitende zu welchen Zeiten benötigt werden. „Gegenseitige Rücksichtnahme ist dabei essenziell“, so Fischer. „In arbeitsintensiven Phasen steht die gemeinsame Zielerreichung im Vordergrund. Überstunden werden dann natürlich im Einklang mit den betrieblichen Erfordernissen abgebaut.“ Individuelle Sonderregelungen – etwa ein Arbeitszeitbeginn ab 6 Uhr – seien im Interesse einer einheitlichen Behandlung aller Mitarbeitenden nur eingeschränkt möglich. Dennoch werde immer versucht, pragmatische Lösungen im Konsens zu finden.

Alleinerziehend und voll erwerbstätig

Ein Beispiel: Eine Führungskraft mit mehreren Kindern ist alleinerziehend und wird von den Großeltern unterstützt. Dank der hohen Arbeitszeitautonomie kann sie weiterhin voll erwerbstätig sein, zumal sie in ihrer Position keinen direkten Kundenkontakt hat. Auch Zeitkonten tragen zur Flexibilität bei – sie müssen nur halbjährlich ausgeglichen werden, mit einem Spielraum von plus oder minus acht Stunden.
Mobiles Arbeiten ist ein weiterer Baustein der Vereinbarkeitsstrategie. Durchschnittlich können Mitarbeitende bis zu 60 Prozent ihrer Arbeitszeit mobil erbringen – ohne festen Bezugszeitraum. Dies kommt insbesondere getrenntlebenden Beschäftigten zugute, die ihre Kinder im Wechselmodell betreuen: Ein vollzeitbeschäftigter Vater, der seine Kinder abwechselnd mit der Mutter betreut, nutzt diese Möglichkeit, um an seinen Betreuungstagen früher zu gehen und Zeit mit den Kindern zu verbringen. Oder er arbeitet vorwiegend mobil, wenn er für die Betreuung flexibel vor Ort sein muss.

Als alleinerziehende Führungskraft nicht allein

Auch eine alleinerziehende Führungskraft mit drei Kindern profitiert von den familienfreundlichen Rahmenbedingungen, berichtet Illich weiter. Die Kollegin habe sehr unterstützende Führungskräfte auf der Ebene über sich, nutze die Kita auf dem Gelände und könne so ihre wissenschaftliche Karriere verfolgen. „Das ist nicht nur ein unglaublicher Kraftakt, sondern die Kollegin hat sich auch dafür eingesetzt, Strukturen grundsätzlich familienfreundlicher zu gestalten. Ein Beispiel: Das FZ Jülich bietet inzwischen Finanzierungsmöglichkeiten von Kinderbetreuung bei beruflichen Terminen wie Konferenzen, bei denen zusätzliche Kinderbetreuungskorsten entstehen. Wer alleinerziehend ist, hat beim FZ Jülich Rahmenbedingungen, die das Leben einfacher machen und Erwerbsarbeit auch mit Karriere ermöglichen.

Finanzielle Entlastung 

Teilzeit wird ebenfalls stark genutzt – insbesondere von alleinerziehenden Müttern. Die GEFA BANK achtet dabei auch auf finanzielle Entlastung: Beispielsweise wurde die Corona-Ausgleichsprämie von 3.000 Euro so gestaffelt, dass Geringverdienende mehr erhielten als Besserverdienende. „Wer alleinerziehend war, bekam die volle Prämie – unabhängig vom Teilzeitfaktor“, erklärt Fischer.

„Mit variabler Arbeitszeit, mobilem Arbeiten und Teilzeit schafft die GEFA BANK Rahmenbedingungen, die insbesondere Allein- und Getrennterziehenden zugutekommen – und gleichzeitig die Fachkräftesicherung stärken“, zieht Fischer ein Fazit. 

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