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Alleinerziehende im Fokus: Viele – und doch häufig übersehen

Jede fünfte Familie mit minderjährigen Kindern in Deutschland ist laut dem Zehnten Familienbericht der Bundesregierung alleinerziehend – in rund 80 Prozent der Fälle sind es Frauen. Sie tragen den Großteil der Care-Arbeit: Nur ein Viertel von ihnen arbeitet mehr als 36 Stunden pro Woche. Um Fachkräfte zu gewinnen und zu halten, lohnt es, diese Gruppe gezielt in den Blick zu nehmen – mit passgenauen Lösungen, die private Herausforderungen und Beruf besser vereinbar machen.

Alleinerziehende in Deutschland in Zahlen

  • Ca. 20 Prozent aller Familien mit Kindern in Deutschland sind alleinerziehend.
  • 82 Prozent der Alleinerziehenden sind Frauen, 18 Prozent Männer.
  • 72 Prozent der Mütter und 79 Prozent der Väter in dieser Gruppe sind berufstätig. Frauen arbeiten mit 24 Prozent deutlich seltener in Vollzeit (>36 h/Woche) als Männer (66 %).
  • Alleinerziehende Mütter berichten häufiger von psychischer Belastung: 22 Prozent fühlen sich regelmäßig „am Ende ihrer Kräfte“. Sie sind zudem häufiger von Armut und Krankheit betroffen.

Herausforderungen und Maßnahmen

  • Die größte Hürde ist die Doppelbelastung, oft verstärkt durch unzureichende Kinderbetreuung sowie starre Arbeitsstrukturen und -zeiten.
  • Flexible Arbeitszeiten, Homeoffice und familienfreundliche Schichtmodelle – etwa mit Beteiligung an der Einteilung – schaffen notwendige Spielräume.
  • Betriebsnahe Kinderbetreuung (z. B. Kooperationen mit Kitas oder betriebliche Angebote) sowie ein erleichterter Wiedereinstieg nach Auszeiten unterstützen die Rückkehr in den Beruf und können Vollzeitarbeit ermöglichen.
  • Entscheidend sind klare Kommunikation und Sensibilisierung: Angebote für Alleinerziehende müssen im Personalmanagement entwickelt, verankert und sichtbar gemacht werden.

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