Wie väterfreundlich ist die deutsche Wirtschaft?
Für Väter ist eine gelingende Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein sehr wichtiges Anliegen. Deutlich wird dies durch die Bereitschaft der Väter, ihre Arbeitsstelle zu wechseln. Das zeigt die Studie „Wie väterfreundlich ist die deutsche Wirtschaft?“ der Prognos AG im Auftrag des Unternehmensprogramms „Erfolgsfaktor Familie“: Rund 450.000 Väter in Deutschland haben schon einmal den Arbeitgeber zugunsten einer besseren Vereinbarkeit gewechselt. Und mehr als 1,7 Millionen Väter denken darüber häufig oder zumindest manchmal nach. Diese hohe Wechsel¬bereitschaft ist gerade in den aktuellen Zeiten des Fachkräftemangels ein großes Unternehmensrisiko.
Ein weiteres Ergebnis der Studie ist die unterschiedliche Einschätzung der Väterfreundlichkeit von Unternehmen und berufstätigen Vätern: Väter bewerten ihre Unternehmen deutlich seltener als sehr väterfreundlich als dies die Unternehmensverantwortlichen tun (38 Prozent vs. 63 Prozent). Das entsprechende Angebot ist zwar gut aufgestellt, jedoch ist betriebliche Väterfreundlichkeit nur wirksam, wenn Personalmaßnahmen in eine väterbewusste Unternehmenskultur eingebettet werden und die Anliegen der Väter von Führungskräften thematisiert und ernst genommen werden.
Väterreport. Update 2021
Der Väterreport. Update 2021 des Bundesfamilienministeriums zeigt: Einerseits wollen immer mehr Väter die Familienaufgaben und die Verantwortung für das Familieneinkommen partnerschaftlich teilen, anders als die Generation zuvor. Andererseits nimmt die überwiegende Anzahl der Väter – aus verschiedenen Gründen – immer noch traditionelle Rollen ein.
68 Prozent der Mütter von minderjährigen Kindern arbeiten in Teilzeit, aber nur 7 Prozent der Männer. 52 Prozent der Väter würden allerdings gerne weniger arbeiten. 42 Prozent der Mütter würden gerne ihre Erwerbstätigkeit wieder aufnehmen oder ausweiten.
Knapp die Hälfte (48 Prozent) der Väter gab an, dass aus ihrer Sicht im Idealfall beide Partner in ähnlichen Umfängen erwerbstätig sind und sich die Hausarbeit und Kinderbetreuung teilen. Nur 17 Prozent der Eltern übernehmen aber tatsächlich in etwa gleiche Teile bei der Kinderbetreuung. Nach wie vor ist die große Mehrheit der Väter in Vollzeit erwerbstätig.