Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern, lohnt sich volkswirtschaftlich. Sie ist ein zentraler Hebel, um das Arbeitsvolumen von Frauen zu erhöhen und damit dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Die familienpolitischen Investitionen der vergangenen Jahre haben wesentlich zum Wirtschaftswachstum beigetragen. Gelingt es Staat und Wirtschaft gemeinsam, die Erwerbstätigkeit von Müttern weiter zu erhöhen, führt dies auch in Zukunft zu mehr Wachstum. Das belegt ein aktuelles Policy Paper der Prognos AG.
Die Ergebnisse zeigen:
- Die Erwerbstätigkeit von Müttern ist durch Investitionen von Staat und Unternehmen in Vereinbarkeitsmaßnahmen deutlich gestiegen. Diese zusätzliche Erwerbstätigkeit von Müttern entspricht rechnerisch 800.000 Vollzeitäquivalenten.
- Das hat maßgeblich zum Wirtschaftswachstum beigetragen: Ohne die zusätzliche Erwerbstätigkeit der Mütter wäre das Bruttoinlandsprodukt um rund 83 Milliarden Euro kleiner ausgefallen. Die Einnahmen von Fiskus und Sozialversicherungen wären etwa 16 Milliarden Euro geringer.
- Investitionen in eine bessere Vereinbarkeit bleiben auch in Zukunft wichtig: Durch eine weitere Erhöhung der Müttererwerbstätigkeit kann bis 2030 ein zusätzliches Arbeitsvolumen von 200.000 Vollzeitäquivalenten realisiert werden.
- Damit einhergehend kann das Bruttoinlandsprodukt um weitere 18 Milliarden Euro steigen. Die zusätzlichen Einnahmen von Fiskus und Sozialversicherung beliefen sich auf rund 8 Milliarden Euro.
Im Ergebnis empfiehlt das Paper, das ökonomische Potenzial der Familienpolitik in der aktuellen wirtschaftlichen Lage viel stärker zu nutzen. Als konkrete Instrumente werden der Ausbau der Betreuungsinfrastruktur, die Weiterentwicklung des Elterngeldes und eine familienbewusste Arbeitswelt genannt.