
Wir alle haben schon von der zu gewisser Berühmtheit gelangten „Generation Y“ gehört. Jetzt betritt die „Generation Z“ die Arbeitswelt und die sogenannten Babyboomer werden sie bald verlassen. Wie die verschiedenen Generationen ihr Arbeits- und Privatleben gestalten, was ihnen wichtig ist und wie sie in Teams zusammenarbeiten – das ist Thema dieser Ausgabe.
Die gängigen Zuschreibungen sehen stark verkürzt in etwa so aus: Die Babyboomer (1956–1965) sehen Väter als Ernährer, Emanzipation ist ein zumindest umstrittenes Thema, die Generation gilt als karriereorientiert, pflichtbewusst und sehr belastbar. Die Generation X (1965–1980) enttabuisiert Emanzipation, Mütter sind teilweise erwerbstätig, es findet der Pillenknick statt und Paare bekommen „Wunschkinder“, Sicherheit und Status sind wichtig. In der Generation Y (1981–1995) ist das Zuverdienermodell verbreitet – Väter arbeiten in Vollzeit, Mütter in Teilzeit. Emanzipation gehört zum Mainstream, Kinder sind nicht mehr selbstverständlich, die Sinnhaftigkeit der Arbeit ist zentral, genauso wie Flexibilität, Selbstbestimmung und Entfaltung. Work-Life-Blending – also das Ineinandergreifen von Arbeit und Privatleben – prägt den (Vereinbarkeits-)Alltag. In der Generation Z (1996 bis heute) nimmt die Müttererwerbsarbeit zu, es gibt mehr Singles als Haushalte mit Kindern, Kinder werden zum „Projekt“. Die Vertreter/-innen binden sich nicht gerne fest an ein Unternehmen und es gilt eine strikte Trennung von Beruf und Privatleben.
Lesen Sie in der Rubrik „Ein Tag mit …“, wie unkompliziert und familiär, aber auch wie strukturiert das Import- und Exportunternehmen für medizinische Produkte ilapo GmbH in München mit fünf Beschäftigtengenerationen umgeht. Im Praxisbeispiel erläutert das Brandschutzunternehmen Hekatron seine lebensphasenorientierte Personalpolitik: Es hat die Lebensarbeitszeit seiner Beschäftigten schon vor über zehn Jahren in vier Phasen eingeteilt und zieht bis heute Gewinn daraus. Bianca Boudein und Prof. Dr. Martin Klaffke liefern in dieser Ausgabe Kommentare zu unserer These in „Klartext“.
Viel Freude und Gewinn beim Lesen wünscht Ihr Team des Netzwerkbüros "Erfolgsfaktor Familie"