Lokale Bündnisse für Familie Beschäftigte im Blick behalten – trotz Distanz

Gruppe von Personen mit Pappaufstellern
Vorsitzender des Familienbündnis Peter Forkert, Landrätin und Schirmherrin Anna Kebschull, Oberbürgermeister und Schirmherr Wolfgang Griesert und stellvertretende Vorsitzende des Familienbündnis Cathrin Meyer (v.l.n.r.). © Familienbündnis

Die Notwendigkeit zur Digitalisierung: Ein Gewinn

„Die Coronapandemie hat unsere Arbeitswelt in kürzester Zeit auf den Kopf gestellt. Wir sehen positive Veränderungen vor allem hinsichtlich der eigenen Flexibilisierung von Arbeitszeit und -ort“, sagt Inga Fricke, Personalleiterin des Beratungsunternehmens PKF WMS Bruns-Coppenrath & Partner mbB.

Mobiles Arbeiten sei jetzt für alle 300 Beschäftigten möglich. „Der Laptop kann theoretisch auch an der Nordsee im Strandkorb aufgeklappt werden. Hauptsache, es funktioniert“, so Fricke. Eine zügig angeschaffte technische Ausstattung der Belegschaft war die Voraussetzung.

Eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie gelinge auch durch die Flexibilisierung der Kernarbeitszeiten. In den bewährten wöchentlichen, jetzt digitalen Teammeetings werden Erreichbarkeiten abgestimmt, um beständig für die Mandanten da zu sein. „Um Eltern zu entlasten, zahlen wir das Gehalt bei Erkrankung des Kindes für bis zu zwei Tage weiter“, so die Personalleiterin.

Nicht nur eine Momentaufnahme

Coachings unterstützen Führungskräfte beim Führen auf Distanz und stellen die Haltung zum Thema in den Fokus, denn „jeder, der möchte, wird auch in Zukunft mobil arbeiten dürfen“, sagt Inga Fricke. Um flexibel an Weiterbildungen teilnehmen zu können und Reisetätigkeiten zu minimieren, wird es eine Mischung aus Online- und Präsenzterminen geben.

„Wir vermissen uns trotzdem sehr und setzen alles daran, dass es den Mitarbeitenden gut geht.“ Zu den Feiertagen wurden Geschenkpakete nach Hause geschickt. Sportkurse mit regionalen Trainer*innen werden nun per Videostream angeboten.

Eltern entlasten

Veränderungen im Arbeitsalltag sind auch im „Familienbündnis der Region Osnabrück“ spürbar.

„Das Thema Homeoffice hat in den Unternehmen der Region rasant an Fahrt aufgenommen. Das spiegeln uns unsere Netzwerkunternehmen zurück“, sagt Bündnissprecher Jörg Röls. „Jedoch muss der doppelten Belastung, die Familien spüren, besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.“ Unterstützung erhalten Mitarbeitende der Netzwerkpartner durch Angebote der Kindernotbetreuung durch Tageseltern bei den Familien zu Hause.

Die rasante coronabedingte Veränderung der Arbeitswelt ist eines der Themen der aktuell digitalen Bündnistreffen. „Mit unseren vierteljährlichen Treffen bieten wir Unternehmen ein Forum, voneinander zu Vereinbarkeitsthemen zu lernen und gute Beispiele für das eigene Unternehmen zu adaptieren“, so Röls. „Osnabrücker Unternehmen kommen auf fast schon freundschaftlicher Ebene zusammen“, berichtet Inga Fricke. Auch die Ferienbetreuung von Mitarbeiterkindern der Netzwerkpartner schätzt die Personalleiterin. 2020 wurde das Unternehmen vom Familienbündnis rezertifiziert mit dem Zertifikat „Familienfreundliche Arbeitgeber Osnabrück“.

Lesen Sie hier mehr über das „Familienbündnis der Region Osnabrück“, das vom Bundesfamilienministerium als Bündnis des Monats April 2021 ausgezeichnet wurde.

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