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Flexible Arbeitszeiten lassen mehr Zeit für das Privatleben 

Die Zufriedenheit der Beschäftigten hängt nicht nur von der Länge der Wochenarbeitszeit ab, sondern auch von einer gelingenden Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Vollzeitbeschäftigte mit flexiblen Arbeitszeiten sind auch dann zufriedener mit ihrem Arbeitgeber, wenn sie dadurch mehr Zeit für private Herausforderungen haben.
Frauen und Männer sehen dies ähnlich, denn nur bei langer oder überlanger Vollzeit geben Frauen deutlich seltener als Männer an, dass die Balance zwischen Arbeit und Privatleben stimmt. Der Trend zu mehr Flexibilität ist gleichwohl ungebrochen. Von den knapp 46 Millionen Erwerbstätigen in Deutschland haben 37 Prozent schon einmal über einen Jobwechsel nachgedacht.

Auch Väter wechseln den Arbeitgeber, wenn die Balance nicht stimmt 

2,26 Millionen erwerbstätige Väter haben bereits den Arbeitsplatz gewechselt oder denken darüber nach, weil die Vereinbarkeit von Beruf und Familie nicht funktioniert. Väter wollen Beruf und Familie ebenfalls besser vereinbaren, nur führen die unterschiedlichen, zum Teil impliziten Erwartungen an Väter und Mütter zu einer unterschiedlichen Akzeptanz bei der Bewertung des Arbeitszeitumfangs. Diese Erwartungen werden durch den Partner, das soziale Umfeld und den Arbeitgeber vermittelt. Der Wunsch nach mehr Zeit für Familie und Kinder steht jedoch bei beiden im Vordergrund. 
Aktive Vaterschaft drückt sich heute also nicht nur im Wunsch nach Arbeitszeitreduzierung aus. Immer mehr Väter wollen eine aktivere Rolle in der Kinderbetreuung übernehmen und erwägen einen Arbeitsplatzwechsel, um Beruf und Familie besser vereinbaren zu können. In Unternehmen, die aktive Vaterschaft nicht unterstützen, wechseln Väter häufiger den Arbeitsplatz.

Eine väterfreundliche Unternehmenskultur ist auch ein Beitrag gegen den Fachkräftemangel

Sie sollte so gestaltet sein, dass sich Väter angesprochen fühlen und die vorhandenen Angebote nutzen können. Wenn beruflicher Erfolg weiterhin am zeitlichen Engagement gemessen wird, wird es auch weiterhin weniger Vertretungsmöglichkeiten für Väter geben. Die Idee einer gelingenden Vereinbarkeit für Mütter und Väter steht im Widerspruch zu einer jederzeitigen Verfügbarkeit.
Unternehmensgröße, Branche und Funktion spielen bei einer gelingenden väterorientierten Vereinbarkeit weniger eine Rolle als der Gestaltungswille des Unternehmens.

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