Väter unterstützen

ein paar schwarze Männerschuhe, daneben ein paar bunte Kinderschuhe
© Netzwerkbüro „Erfolgsfaktor Familie“

Väter sind bereit, für bessere Vereinbarkeit den Job zu wechseln

Papa im Betrieb, Mama beim Kind? Dieses Rollenklischee ist überholt. Männer und Frauen wollen beides: Familie und Beruf. Unternehmen müssen lernen, Männern genauso selbstverständlich wie Frauen Vereinbarkeitsangebote zu unterbreiten und die entsprechenden Strukturen zu etablieren. Gleichzeitig gilt aber auch: Viele erwerbstätige Väter arbeiten in Vollzeit, den Großteil von Kinderbetreuung und Haushalt erledigen Mütter. 

Väter fühlen sich (noch) nicht angesprochen

Weniger als ein Fünftel der Väter und Mütter berichten, dass sie etwa gleiche Anteile an der Kinderbetreuung haben, während knapp die Hälfte sich eine solche partnerschaftliche Aufteilung wünschen. Angesichts dieser Wünsche drängt sich die Frage auf, warum Väter die klassischen Instrumente der Vereinbarkeit nicht so viel nutzen wie Mütter. Das hat mehrere Gründe: Zum einen fühlen Väter sich oft nicht angesprochen und kritisieren die Unternehmenskommunikation als zu stark auf Frauen ausgerichtet. Zum anderen fehlt es ihnen oft an Vorbildern in der eigenen Familie und dem Arbeitsumfeld. 

Vorbilder kommen gut an

Dabei ist es gar nicht so schwer, die Themen zielgruppengerecht für Väter aufzubereiten und erfolgreich zu adressieren. Wie das geht? Kommunizieren Sie regelmäßig Beispiele von Vätern – am besten auch von Führungskräften –, die unterschiedliche Lebensmodelle repräsentieren. Wenn Führungskräfte selbst in Elternzeit gehen, ist der Anteil der Väter, die ebenfalls Elternzeit nehmen, fünfmal so hoch als in Unternehmen, in denen das nicht der Fall ist.  

Vertretungsmanagement ebnet Weg in „Väterzeit“

Aus Unternehmenssicht sind viele Probleme gelöst, wenn es ein funktionierendes Vertretungsmanagement gibt. Aus Vätersicht ist es dann wesentlich einfacher, auch länger als nur zwei Monate Elternzeit zu beantragen. „Führen auf Probe“ ist zum Beispiel ein Instrument, um Führungskräfte in Elternzeit zu ersetzen. Jede/r kann sich bewerben und eine gewisse Zeit lang seine oder ihre Führungsqualitäten unter Beweis stellen und weiterentwickeln. So verbindet ein Unternehmen ganz nebenbei Führungskräfteentwicklung mit Vertretungsmanagement. Zu familienorientierter Führung gehört auch, Verantwortung abzugeben. Das heißt, dass zum Beispiel ein junger Vater mehr Verantwortung übernimmt, zwar Ziele und Meilensteine mit Führungskräften formuliert, dann aber selbstständig arbeitet. In dem Maß, in dem er Verantwortung übernimmt, etabliert sich eine Vertrauenskultur und der Vater gewinnt Freiheiten, die er für die Familie nutzen kann. Diese Freiheiten beruhen auf dem Vertrauen, dass er seinen Job gut macht, selbst entscheiden kann, wann er was erledigt, und zwischendurch familiäre Aufgaben erledigen kann, was den Alltag für ihn und seine Familie entlastet. 

Fazit: Eine zielgruppengerechte Ansprache, Geschichten über Vorbilder, ein gut durchdachtes Vertretungsmanagement und eine Vertrauenskultur helfen Vätern, mehr Zeit für ihre Familie zu gewinnen. Unternehmen binden dadurch motivierte und loyale Beschäftigte.

Tipp: Leitfaden für väterorientierte Personalarbeit

Väter wollen nicht mehr nur „Ernährer“ sein, sondern Zeit mit Ihren Kindern verbringen und sich partnerschaftlich an der Familienarbeit beteiligen.. Doch wie gehen Unternehmen mit diesen Vereinbarkeitswünschen um Der neue Väterleitfaden bringt Praxisbeispiele, Experteninterviews, Checklisten und Vorschläge für eine proaktive und gelingende Kommunikation der Unternehmen mit ihren Vätern. In sechs informativen Kapiteln geht es unter anderem um die Themen Arbeitszeit, Elterngeld und Väternetzwerke. (siehe Link unten).